Wie den öffentlichen Medien zu entnehmen ist, kam es in der Silvesternacht zu einer Entführung der Kinder (10 und 13 Jahre alt) der Block House Erbin Christina Block und ihrem in Dänemark lebenden Exmann Stephan H. Die Hintergründe der Entführung sind derzeit noch unklar. Fest steht, dass die Entführung in einem Restaurant in der dänischen Stadt Gråsten während des Silvesterfeuerwerks vonstattenging. Dabei wurde Stephan H. von mehreren Männern attackiert und die Kinder in einen Mietwagen mit deutschem Kennzeichen gezwungen. Es ist erschreckend zu sehen, dass das Thema Kindesentführung bei Unternehmerfamilien wieder aktuell ist. Die Familie ist seit Längerem aufgrund eines Sorgerechtsstreites in den öffentlichen Medien präsent.
Aufgrund der aktuellen Informationen über den Tathergang kann man davon ausgehen, dass die Familie von den mutmaßlichen Tätern über einen längeren Zeitraum observiert wurde. Dieser Modus Operandi konnte auch schon bei bereits vergangenen Entführungen (Schlecker, Würth) festgestellt werden. Aber auch durch das Posten auf Social-Media-Plattformen oder das gezielte digitale Tracken können Personen lokalisiert werden.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um an Informationen über Personen zu gelangen. Darunter zählt auch das private Umfeld oder persönliche Angestellte, wo es in der Vergangenheit, ob gewollt oder ungewollt, schon zum Datenabfluss gekommen ist. Dies ist unter anderem durch Social Engineering möglich.
Wie auch immer die Täter an die Informationen gekommen sind, wo und wann sich die Familie in der Öffentlichkeit aufhält. Man sollte es potenziellen Entführern in Zukunft deutlich schwerer machen. Dabei kann man schon mit minimalen Maßnahmen ein gewisses Schutzniveau erreichen. Das beste Mittel ist die Voraufklärung durch professionelle Personenschützer im Umfeld der Familie. Dabei bestreifen die Personenschützer das alltägliche Umfeld der Familie und können dadurch die Täter bereits während der Tatvorbereitung enttarnen und gezielt Maßnahmen ergreifen. Der Personenschutz schränkt weder den Alltag der Familie ein, noch wird er von außenstehenden Personen wahrgenommen. Aber auch Mittel wie das Einrichten von Auskunftssperren für Personen und Fahrzeuge, Objektsicherheitskonzepte für das Eigenheim oder Schulungen zum sicherheitsgerechten Verhalten für die Familie und die persönlichen Angestellten können eine größere Wirkung erzielen und Straftaten verhindern.
Viele Unternehmerfamilien denken leider, dass ihnen so etwas nie was passieren würde, da es ja immer noch vermögendere und lohnendere Opfer gäbe. Wichtig für Täter ist nicht das größere Vermögen, sondern die getroffenen Schutzmaßnahmen.
