PKS 2024 – Jeden Tag gibt es knapp 600 Gewaltdelikte in Deutschland

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat die vom Bundeskriminalamt (BKA) veröffentlichte Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für 2024 vorgestellt. Danach wird klar, dass es bei der Gewaltkriminalität einen Anstieg um 1,7 Prozent auf insgesamt 217.277 Fälle gegeben hat, umgerechnet also 595,3 Fälle pro Tag.

Dies stellt einen neuen Höchststand seit 2007 dar. Für den Anstieg gibt es drei Hauptgründe. Erstens stieg der Anteil von tatverdächtigen Kindern und Jugendlichen um 11,3 bzw. 3,8 Prozent an. Zweitens gab es auch bei den nichtdeutschen Tatverdächtigen einen Anstieg um 7,5 Prozent. Und drittens gab es einen deutlichen Anstieg bei den Sexualdelikten um 9,3 Prozent.

Erwähnenswert ist auch, dass die Zahl der Straftaten gegen die persönliche Freiheit um 5,3 Prozent angestiegen ist, vor allem bedingt durch eine Steigerung beim Straftatbestand Nachstellung bzw. Stalking (+6,9 Prozent) sowie Bedrohung (+7,0 Prozent).

Was bedeutet das für die Sicherheit in Deutschland?

Generell ist festzustellen, dass sich die Sicherheitslage nicht dramatisch verschlechtert hat. Es wird jedoch deutlich, dass vor allem Kinder und Jugendliche offensichtlich immer gewaltbereiter werden. Die Gewaltkriminalität dürfte sich vor allem an den typischen Örtlichkeiten und Plätze abspielen, die häufiger von Kindern und Jugendlichen frequentiert werden. Also öffentliche Treffpunkte an belebten Plätzen, Jugendzentren, Schulen, Sportstätten, aber auch ÖPNV-Haltestellen, Fastfood-Filialen und Tanzclubs.

Um Pöbeleien, Bedrohungen oder tätlichen Angriffen aus dem Weg zu gehen, sollte man solche Plätze nach Möglichkeit meiden, wenn sich dort erkennbar größere Gruppen aufhalten.

Zur Gewaltkriminalität werden auch die gefährliche und schwere Körperverletzung gezählt. Waren es 2023 noch 124.375 solcher registrierten Delikte, gab es 2024 einen Anstieg um 2,4 Prozent auf 127.725 Fälle. Bemerkenswert ist, dass es bei diesen Straftaten vor allem bei den nichtdeutschen Tatverdächtigen einen Anstieg um 6,9 Prozent gab, während der Anstieg bei den deutschen Tatverdächtigen nur 0,6 Prozent betrug.

Generell ist zu empfehlen, sich von großen Menschenansammlungen oder erkennbar aggressiven Personen fernzuhalten. Da dies nicht immer möglich sein wird, sollte man sich möglichst deeskalierend verhalten und Streitigkeiten aus dem Weg gehen. Es ist ratsam, in der Öffentlichkeit jederzeit sensibilisiert und aufmerksam unterwegs zu sein, um mögliche Bedrohungssituationen frühzeitig zu erkennen.

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