Wirtschaftsspionage nimmt deutlich zu

Der Spionage-Verdacht gegen den persönlichen Assistenten von AfD-Politiker Maximilian Krah zeigt einmal mehr, wie stark ausländische Dienste an Informationen über die deutsche Wirtschaft interessiert sind. Vor allem China und Russland nutzen derzeit jede Möglichkeit, um sich bei neuen Technologien oder Produktionsverfahren durch Spionage einen Vorteil zu verschaffen.

Egal ob ein Ballon in großer Höhe Daten über Militärstandorte sammelt, Forschungs-Kooperationen für die Informationsbeschaffung zu neuesten Dieselmotoren genutzt werden oder Mitarbeiter einer Partei vertrauliche Daten weitergeben und gezielt Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen wollen, Spionage ist allgegenwärtig. Dabei geht es nicht nur um geopolitische oder rüstungstechnische Entscheidungen, sondern meist um innovative Technik, Produktionsverfahren oder strategische Planungen. Die deutsche Wirtschaft ist mehr denn je ein begehrtes Angriffsziel!

Die Vorgehensweise bleibt dabei oftmals gleich. Natürlich nehmen die technischen Angriffe zu und es wird versucht über Informationstechnologie in Netzwerke und Computersysteme einzudringen. Wie der Vorfall des verhafteten AfD-Mitarbeiter Jian G. jedoch zeigt, werden immer noch genauso häufig „menschliche Quellen“ genutzt. Sie können nicht nur Informationen beschaffen, sondern aktiv versuchen auf Entscheidungsprozesse Einfluss zu nehmen oder sogar sabotieren. Der Wirtschaftskrieg ist voll im Gange.

Für den Schutz der „Kronjuwelen“ ist es daher wichtig, die richtigen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Folgende Punkte sind zum Schutz vor Wirtschaftsspionage nötig:

  • Erstellung einer Bedrohungs- und Schutzbedarfsanalyse
  • Schwachstellen im Unternehmen analysieren (über alle Bereiche und Themen)
  • Analyse der Cyber-Resilienz
  • Background-Checks zu neuen Geschäftspartnern und Personal in sensiblen Positionen
  • Regelmäßige Sensibilisierung aller Mitarbeiter zu typischen Angriffsszenarien
  • Briefings von Führungskräften zum Erkennen von Auffälligkeiten
  • Spionageschutz für digitale Geräte bei Reisen
  • Baulicher Abhörschutz
  • Ermittlungen und IT-forensische Untersuchungen im Verdachtsfall, z.B.:
    • Technische Absuche nach Lauscheinrichtungen (Abhörgeräte, optische Lauschmittel etc.)
    • Physische Untersuchung von Gegenständen
    • Untersuchung von digitalen Geräten auf Manipulationen

Die digitale Transformation bringt viel Einsparpotenzial für Unternehmen und Chancen, Prozesse zu beschleunigen bzw. zu verbessern. Dieser Weg birgt allerdings auch Risiken, wenn bei der Architektur der neuen Prozesse ungenügende Sicherheitsvorkehrungen implementiert sind. Dann fällt es ausländischen Akteuren, egal ob Nachrichtendienste oder Industriespione, einfach, vertrauliches Know-how abzusaugen. Corporate Trust unterstützt mit seinen Spezialisten deutsche Firmen, um die „Resilient Digital Transformation“ sicher zu gestalten.

Zum Autor:

Christian Schaaf war früher Kriminalbeamter und ist heute Geschäftsführer der internationalen Sicherheitsberatung Corporate Trust.

Tel. 089-599 88 75 80

schaaf@corporate-trust.de

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